Arbeitsfelder

Aufgaben

Praxisbeispiele

Grundlagen schulpsychologischer Tätigkeit

Ziele und Angebote:

Schulpsychologen und Schulpsychologinnen …

  • unterstützen das Zusammenleben und die Zusammenarbeit in der Schule durch psychologische Erkenntnisse und Methoden. Dies umfasst die Beratung und Hilfe bei Lern- und Lehrproblemen gleichermaßen wie die Fortbildung von Lehrerinnen und Schulleiterinnen sowie die Mitarbeit bei der Weiterentwicklung der Schule. Ziel ist es, zu Persönlichkeitsentwicklung, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden in der Schule beizutragen.
  • bieten über Beratung und Hilfe in akuten Situationen hinaus auch Schulen und Schuladministration ihre Unterstützung an bei der Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger Anforderungen (Prävention).
  • haben persönliche Kontakte zum Kollegium, zur Schulleitung und zur Schulverwaltung. Durch die Verschwiegenheitspflicht gemäß § 203 StGB sind sie gleichzeitig zuverlässige Partnerinnen ihrer Klientinnen.

Voraussetzungen:

in Bayern haben in der Regel eine Doppelqualifikation als Psychologinnen und Lehrerinnen. Sie sind spezialisiert für bestimmte Schularten und mit der Schulpraxis sowohl aus der Lehrerperspektive als auch aus der Schüler- und Elternperspektive vertraut.

Schulpsychologische Beratung und Betreuung ist in der Regel kostenlos.

Arbeitsfelder

Schulpsychologinnen arbeiten…

mit Einzelnen

  • Beratung bei Lern- und Leistungsstörungen (z.B. bei Teilleistungsstörungen, Motivationsproblemen, Arbeitsverhalten)
  • Spezielle Schullaufbahnentscheidungen (z.B. besondere Förderbedürfnisse und Begabungen)
  • Bei akuten Krisen (z.B. bei plötzlichem Leistungsabfall oder Schulverweigerung, Selbstaggression)
  • Unterstützung der Lehrkräfte (z.B. bei Disziplinproblemen, Konflikten mit Eltern, Unterrichtsanalyse)

mit Gruppen

  • Gesprächskreise und Arbeitsgruppen mit Schülerinnen, Klassen und/oder Eltern (z.B. Lernen lernen, Entwicklungskonflikte, soziale Spannungen in der Klasse)
  • Fortbildung und Supervision von Lehrkräften (z.B. Zusammenarbeit im Kollegium; Seminare, die die Persönlichkeit und die Fachkompetenz unterstützen)

im System Schule

  • Begleitung von Schulentwicklungsprozessen (z.B. Schulprofil, Schulprogramme, Schulkultur)
  • Mitwirkung bei Pädagogischen Konferenzen (z.B. Themen wie Schulklima, Gewalt an Schulen, Leistungsbewertung)
  • Beratung von Schulleitung und Schulverwaltung
  • Bildungsplanung (z.B. Begleitung von Schulversuchen)
  • Wegen der Vielfalt der Aufgaben und des unterschiedlichen Bedarfs müssen sich die einzelnen Schulpsychologinnen spezialisieren und Schwerpunkte setzen.
  • siehe Tätigkeit im Rahmen der Lehrerausbildung
  • Kooperation mit inner- und außerschulischen Einrichtungen

Schulpsychologinnen arbeiten zusammen mit

  • Schulen und Schulverwaltung
  • Schulberatungsstellen
  • Beratungslehrkräften
  • mobilen sonderpädagogischen Diensten
  • Schulsozialpädagoginnen
  • Erziehungsberatungsstellen
  • Praktizierenden Psychologinnen, Psychotherapeutinnen, Ärztinnen und Kliniken
  • Jugendämtern und sozialen Diensten
  • Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
  • Arbeitsämtern
  • Gesundheitsämtern

Wege zur Schulpsychologin/zum Schulpsychologen 

Die ersten Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen von Schülern und Schülerinnen und Eltern sind die jeweiligen Lehrkräfte.

Bei komplexeren Fragestellungen oder Problemen ist es notwendig, die Kompetenz von Schulpsychologinnen und Schulpsychologen in Anspruch zu nehmen. Neben dem Weg über die Lehrkräfte oder die Beratungslehrkräfte der Schule gibt es selbstverständlich die Möglichkeit für Eltern und Schülerinnen und Schüler, sich direkt und ggf. anonym an die Schulpychologinnen zu wenden.

Die Adresse der/des für die jeweilige Schule zuständigen Schulpsychologin/Schulpsychologen mit Angabe der Sprechzeiten ist auf dem Plakat “Schulberatung” zu finden, das in jeder Schule aushängt.

Beispiel einer Einzelfallberatung

1. Beratungsanlass

Ein Klassleiter aus einer 5. Klasse spricht die Schulpsychologin wegen des Schülers Bertram an: er sei phlegmatisch, unselbständig, ängstlich. Wie könnte dem Jungen von der Schulpsychologin geholfen werden?

2. Sequentielles Vorgehen in der Beratung

  1. Gespräch mit Klassenleiter und Bertram: Klärung der Frage, wie Klassleiter und Bertram die Situation sehen. Will Bertram die Situation überhaupt ändern? Im Laufe des Gesprächs wird der Wunsch nach Änderung bei Bertram deutlich.
  2. Gespräch mit Bertram und Eltern: Zu Hause ähnliche Schwierigkeiten; es zeigt sich, dass die Mutter ihren Sohn ständig ermahnt und ihm Vorhaltungen macht, dass er doch nicht so unselbständig sein solle. Sie räumt ihm gleichzeitig alle Schwierigkeiten aus dem Weg und erzieht ihn so zur Unselbständigkeit und mangelndem Selbstvertrauen. Beschluss der Familie, das zu ändern; Vereinbarung über Bertrams ersten Schritt zur größeren Selbständigkeit (er trägt für ganz bestimmte, überschaubare Tätigkeiten selbst die Verantwortung: „Hausaufgabe“).
  3. Gespräch mit Bertram und Eltern: Überprüfung der „Hausaufgabe“. Hat sich Bertram an die Vereinbarungen gehalten? Konnte er selbständiger sein? Konnten sich die Eltern zurückhalten? Besprechung der Erfolge und Schwierigkeiten; Vereinbarung einer neuen Aufgabe mit erhöhter Anforderung.
  4. Gespräch mit Bertram und Klassleiter: Wie kann der Lehrer im Unterricht Bertrams Selbstständigkeit fördern? Vereinbarung eines ersten Schrittes in dieser Richtung.
  5. Gespräch mit Bertram und Klassleiter: Überprüfung der Vereinbarung vom 4. Gespräch. Neue Vereinbarung im selben Sinne.
  6. Gespräch mit Bertram: Er will sich in bestimmten Fächern mündlich mehr beteiligen; Einüben von Methoden, die dieses Verhalten erleichtern.
  7. Gespräch mit Bertram: Besprechung der Erfolge und Schwierigkeiten. Hat Bertram seine Ziele erreicht? Neue überschaubare Ziele.
  8. Gespräch mit Bertram und Eltern: Wie 3. Gespräch.
  9. Gespräch mit Klassleiter: Überprüfung der Vereinbarungen vom 4. und 5. Gespräch. Weiterer Punkt: Wie kann der Klassenleiter verhindern, dass Bertram von den Klassenkameraden gehänselt wird?

In dieser Art gehen die Gespräche manchmal weiter – mit Erfolgen, Rückschlägen und Umwegen -, bis die Beteiligten ohne Hilfe der Schulpsychologin weiterarbeiten können.

3. Kommentar

An diesem Beispiel wird das Vorgehen bei einer Beratung deutlich: Durch die aufeinander-folgenden Beratungsgespräche erfolgt eine ständige Rückmeldung über Änderungsversuche in die gewünschte Richtung. Dabei wird der Schüler nicht aus seiner Umgebung entfernt, therapiert und wieder zurückgeschickt. Vielmehr wehren – wenn es notwendig ist – die wichtigsten Bezugspersonen aus dem sozialen Umfeld mit einbezogen und an der Lösung der Probleme beteiligt.

Kooperation mit den Eltern

1. Elterngesprächskreis als Hilfe im Erziehungsalltag

Im Schuljahr 1999/2000 machte das Kollegium der Schule am Schlossberg/Dachau (Sprachförderbereich) den Eltern der Schulvorbereitenden Einrichtung und der Grundschulklassen das Angebot eines Elterngesprächskreises. An fünf Abenden trafen sich ungefähr 30 Eltern, um sich über erzieherische Themen auszutauschen. Im Einladungsschreiben werden die Eltern ermutigt, gemeinsam mit der Gruppe nach Wegen zu suchen, die im erzieherischen Alltag hilfreich sind. Im Kollegium zeigten sich acht Lehrkräfte und Heilpädagogen bereit, zu zweit eine Gruppe von ungefähr acht Eltern zu betreuen. Das gesamte Projekt wurde von einer Schulpsychologin konzipiert und begleitet.

In den vier Elterngruppen wurden – individuell verschieden – folgende Themen auf Wunsch der Eltern bearbeitet:

  • Wo ist mein Platz innerhalb der Familie?
  • Umgang mit Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern
  • Konflikte zwischen Geschwistern
  • Sinnvoller Umgang mit Fernsehen
  • Umgang mit Aggressionen bei Kindern
  • Wie gehe ich mit der Behinderung meines Kindes um?
  • Eltern müssen Grenzen setzen
  • Erziehung zur Selbständigkeit

Die Gruppenleiter bereiteten im Team die Abende inhaltlich und methodisch vor, dabei setzten sie sich folgende Ziele:

  • Der Elterngesprächskreis soll Kontakte und Dialoge unter den Eltern ermöglichen, Monologe einzelner Eltern sind durch geschickte Gesprächsführung zu vermeiden.
  • Die vorhandene Elternkompetenz in erzieherischen Fragen – Eltern sind auch Experten – ist für die Gruppe nutzbar zu machen. Die Kompetenz der beiden Gruppenleiter hilft durch
  • Sachinformation und Anregung zur Nachdenklichkeit in Erziehungsfragen, kompetentes Verhalten bei Eltern aufzubauen.
  • Die Eltern sollen durch Beobachtungsbögen in der Wahrnehmung des Kindes und des eigenen Erziehungsverhaltens sensibilisiert werden.
  • Die Gruppenleiter gehen lösungsorientiert bei den Gruppengesprächen vor, Theoriediskussionen und langwierige Ursachenforschungen belasten den Gruppenprozess.
  • Ausgangspunkt für Gruppengespräche ist ein konkretes erzieherisches Problem in der Familie.

Bestimmte Voraussetzungen innerhalb eines Lehrerkollegiums sind allerdings notwendig, um Elterngesprächskreise anbieten zu können:

  • Der Elterngesprächskreis muss von Lehrern und Heilpädagogen als Entlastung für die tägliche Beratungsarbeit gesehen werden. Gerade in der Elternberatung engagierte Kollegen fühlen sich durch die immer umfangreichere Beratungsarbeit mit einzelnen Eltern überlastet, die Elterngruppe bringt auch für vorhandene Eltern-Lehrkräfte-Konflikte neue Perspektiven.
  • Die Kollegen sollten Bereitschaft zur Kooperation haben, wenn sie zu zweit die Abende vorbereiten und durchführen.
  • Es ist günstig, wenn die Fachkompetenz und die Sicherheit in der Gruppenleitung durch eine regelmäßige Lehrersupervision unterstützt wird.

2. Praxismodell zum Thema “Rastlose Kinder – ratlose Eltern. Was Eltern im Alltag tun können.”

Den Eltern der Gruppe wurde vier Wochen vor der Bearbeitung des Themas ein Beobachtungsbogen erläutert und in die Familie mitgegeben. Der Beobachtungsbogen führt die Eltern konkret zum Thema, wenn das Thema dann in der Gruppe besprochen wird, haben die Eltern genaue Vorstellungen über ihr persönliches Erziehungsproblem. Der Beobachtungsbogen ermöglicht außerdem den Austausch über erzieherische Fragen zwischen dem Elternpaar, da zum Abend selbst überwiegend Mütter erscheinen.

Der Ablauf des Abends gliederte sich in folgende Teilschritte, die den Eltern als Arbeitsblatt zur Verfügung gestellt werden:

Rastlose Kinder – ratlose Eltern: Was Eltern im Alltag tun können

1. Alltagsbeispiele sammeln:

  • Eltern berichten von ihren Beobachtungsbögen

2. Was Eltern tun können:

  • Rückhalt suchen
  • Auf sich achten
  • Umgang mit dem Kind: klare Anweisungen, vermeiden schwieriger Situationen, Lob
  • Einen Vorsatz für die nächste Woche formulieren

3. Die Beziehung zum Kind verbessern:

  • Die Stärken des Kindes sehen und würdigen
  • hinter dem Kind stehen (Beispiele aus Lauth/Schlottke, siehe Literaturhinweis)
  • Ideen für das eigene Kind

4. Einen Rahmen schaffen:

  • Alltagsroutinen einführen und beibehalten
  • Wenige verbindliche Regeln festlegen
  • Die Rolle des Vaters stärken
  • Ideen für die eigene Familie

5. Feedbackrunde:

  • Wünsche und Anregungen für das nächste Treffen

Bestimmte Methoden der Gruppenarbeit wurden eingesetzt, um den Abend effektiv und abwechslungsreich zu gestalten:

  • Einzelarbeit mit Arbeitsblatt: Die Eltern sollen für ihr Kind und ihre spezielle Familiensituationen Ideen entwickeln und notieren.
  • Partnerarbeit: Mit Eltern in ähnlichen Situationen ist ein Austausch sinnvoll zum Kennenlernen anderer Verhaltensmuster und zur Entlastung von Versagensgefühlen.
  • Gruppendiskussion: Durch die Moderation der Gruppenleiter werden Ergebnisse der Partnerarbeit vorgetragen, diskutiert und zusammengefasst.

Arbeitsblatt für die Eltern:

Was Eltern im Alltag tun können

  • Die Beziehung verbessern: > Ideen für mein Kind:
  • Eine tägliche Spielzeit von 20 bis 30 Minuten
  • Hinter dem Kind stehen
  • Die Stärken des Kindes sehen
  • Einen Rahmen schaffen: > Ideen für mein Kind:
  • Handfeste Alltagsroutinen
  • Wenige zentrale Regeln
  • Schwierige Situationen vermeiden
  • Klare Anweisungen geben
  • Den Vater einbeziehen

Zum Ende des letzten Gruppentreffens gaben die Eltern den Gruppenleitern ein mündliches und schriftliches Feedback.

Folgender Arbeitsbogen wurde eingesetzt:

Rückmeldung für den Elterngesprächskreis

1. Was nehme ich mit? Wovon profitiere ich?

2. Was hat mich nicht angesprochen oder gestört?

3. Was wünsche ich mir? Was könnte anders sein?

4. Auswertung

Anhand des Elternfeedbacks ergab sich ein komplexes Bild der Wünsche und Erwartungen von Eltern an diese Form der Elternbegleitung, zudem wurde deutlich, wie Eltern von der Unterstützung durch eine Gruppe über einen längeren Zeitraum profitieren. Die Suche nach Informationen und Erziehungshilfen ist für die Teilnehmer ein wichtiges Motiv zur Teilnahme am Elterngesprächskreis. Eltern sind aber nicht nur an Themen aus ihrem Erziehungsalltag interessiert, sie schätzen auch ein Gruppenklima, in dem sie ihre persönlichen Anteile bei Erziehungsproblemen angstfrei zeigen können. Günstig für die Bereitschaft der Eltern über mehrere Abende kontinuierlich an einer Gruppe teilzunehmen, ist auch ihr Erleben von Wir-Gefühl und Spaß in der Gemeinschaft.

Im Abschlussgespräch und auf den Feedbackbögen äußerten die Eltern folgende Meinungen zum Elterngesprächskreis:

1. Was nehme ich mit? Wovon profitiere ich?

“Ich habe wieder mehr Motivation zum Erziehen und fühle mich nicht so als “Sonderfall.”

“Ich habe mehr Verständnis für mein Kind.”

“Konfliktsituationen in der Familie sehe ich jetzt objektiver und versuche sie ohne Streit und in Ruhe zu lösen.”

“Die praxisbezogenen Beispiele sind sehr hilfreich gewesen. Kleine Hausaufgaben spornen an.”

“Ermutigung auch schwierige Themen mit dem Kind anzupacken.”

2. Was hat mich nicht angesprochen?/gestört?

“Etwas unangenehm waren die “Hausaufgaben”, weil man sich in die Enge getrieben fühlte – aber es war wohl auch sinnvoll, weil man sonst nicht so viel Energie erübrigt hätte.” “Anfangs waren zu viele Teilnehmer in der Gruppe.” “Am ersten Abend waren zu viele Personen anwesend (12 Leute). Die Gruppen sollten nicht mehr als 6 Personen haben.” “Die Zeit ging zu schnell vorbei.”

3. Was wünsche ich mir? (Wünsche, Veränderungen)

“Mehr Abende.”

“Kleine Gruppen, Gesprächsdauer ca. 2 Stunden.”

“In kleinerem Kreis sein, nicht in so großer abschreckender Runde.”

4. Ausblick

Die Eltern haben hohe Erwartungen an einen Elterngesprächskreis, immerhin sind sie bereit, mehrere Abende im Verlauf eines Schuljahres mit dieser Gruppe und den beiden Leitern zu verbringen. Die Erwartungen betreffen den Wunsch nach einem intensiven Kontakt zur Schule und zu Eltern in ähnlichen Problemsituationen. Die Eltern schreiben Lehrern Kompetenz zu in Fragen des erzieherischen Alltags. Konkrete Erziehungshilfen werden von den Eltern gesucht, im Gruppenprozess werden dann aus Tipps, nach denen Eltern verlangen, Einstellungen und Handlungsmöglichkeiten, die sich Eltern zunehmend differenziert, situativ und individuell erarbeiten.

Die Gruppe hat den Eltern viel an Unterstützung anzubieten: In einem Klima der Offenheit und des wachsenden Vertrauens findet ein Prozess der Entlastung von Schuldzuschreibungen statt, die Eltern erfahren im gegenseitigen Austausch, dass andere Familien in vergleichbaren Erziehungsnöten mit ihrem Kind sind. Die Gruppenleiter stützen diesen Prozess, indem sie den Eltern Einfühlung und Akzeptanz entgegenbringen, damit diese wagen können, sich in ihren vermeintlichen Schwächen ehrlich zu zeigen. Außerdem geben sie dem Elterngesprächskreis Strukturen, die sowohl thematisches Arbeiten als auch die Aktivierung der Eltern fördern. In Diskussionen über Möglichkeiten konkreter Verhaltensänderungen können die Eltern auch Strategien für ihr weiteres Vorgehen gewinnen. Zum erzieherischen Auftrag der Schule gehört die Zusammenarbeit mit Eltern, die in ihrem erzieherischen Vorgehen verunsichert sind und Orientierung suchen. Dies ist im Rahmen eines Elterngesprächskreises optimal möglich.

Zusammenfassend lässt sich die Aufgabe eines Elterngesprächskreises folgendermaßen darstellen:

  • Erwartungen von Eltern an einen Elterngesprächskreis:
  • Kontaktwunsch zur Schule und zu Eltern in ähnlichen Situationen
  • Informationen über Themen aus dem Erziehungsalltag
  • Austausch über konkrete Erziehungshilfen

5. Literatur:

Brey, L., J.: Eltern können mehr…! Neue Formen der Zusammenarbeit mit den Eltern. In: SchulVerwaltung BY, 10/99, 352-355

Garbe, D.: Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule. Teil 1: Erfahrungsbericht. Teil 2: Arbeitsmaterialien. Ergebnisse eines Projekts im westfälischen Kooperationsmodell. Soester Verlagskontor. Soest 1991

Lath, G., Schlottke, P., Naumann, K.: Rastlose Kinder, ratlose Eltern. DTV. München

Der Artikel erschien in veränderter Form im Grundschulmagazin 9/2000.

Ellen Kunstmann-Reebs

Beispiel für Schulinterne Lehrerfortbildung (SCHILF)

Beispiel für eine schulinterne Lehrerfortbildung (SCHILF)

Thema: „Kommunikation und Kooperation im Lehrerkollegium“

Zufriedenheit im Lehrerberuf hängt auch mit der Art zusammen, wie Lehrkräfte miteinander reden und als Team zusammenarbeiten können. Denn der Lehrerberuf ist wie kaum ein anderer auf gute Kommunikation und Kooperation im Kollegium angewiesen. Fortbildungen zu diesem Themenbereich sind daher nicht nur sinnvoll, sondern finden meist auch gute Resonanz bei den TeilnehmerInnen. Die Fortbildung im Rahmen eines pädagogischen Tages, der von SchulpsychologInnen angeboten wurde, enthielt – nach Absprache mit dem Kollegium – die folgenden drei Elemente:

  • Vermitteln und Auffrischen theoretischen Wissens (z.B. über Kommunikationsmodelle und Gesprächsregeln)
  • Spielerisches Einüben des Miteinandersprechens und -handelns
  • Konkrete Arbeit im Hinblick auf Veränderungs- und Entwicklungsmöglichkeiten des schulischen Miteinanders.

Veranstaltungen zu diesem Thema sprechen nicht nur die kognitive, sondern auch die emotionale Komponente des Lehrerberufs an. In diesem Rahmen wird Raum dafür gegeben, das kollegiale Miteinander unter zwei Aspekten zu beleuchten:

  • Wo funktionieren Gespräche und Zusammenarbeit zufriedenstellend?
  • Wo gibt es Reibungspunkte, die den beruflichen Alltag belasten?

Die gemeinsame Arbeit, das gemeinsame Nachdenken und die praktischen Übungen verbessern das Arbeitsklima im Kollegium, fordern und fördern Kreativität und Sensibilität und bringen neuen Schwung in den beruflichen Alltag der Lehrkräfte.

LBSP05/03

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